Medical Flossing

Von fab-admin
Medical-Flossing

Bereits in den 90er Jahren wurden im Rahmen der Manuellen Lymphdrainage Extremitäten mit Kurzzugbinden gewickelt und die Patienten sollten mit dieser Bandage gehen oder sich auf dem Ergometer bewegen. Der Nachteil war damals, dass die Binden die Beweglichkeit zu sehr behinderten oder sich bei Übungen lösten. Ein Training mit Bandagierung war somit nicht möglich. Durch die neuen Gummibänder hat man nun die Möglichkeit, auch komplexe Bewegungen mit Kompression durchzuführen.

Ein Gedankenmodell: Der intraartikuläre Druck wird durch das Einwickeln der Gelenke deutlich erhöht. Normalerweise würde sich durch Bewegung die Flüssigkeit immer innerhalb der Kapsel bewegen, in der gerade niedrigere Spannung herrscht.

Durch das Band wird von allen Seiten gleichmäßig Druck aufgebaut, sodass mehr Flüssigkeit resorbiert werden kann und Ergüsse deutlich schneller als mit andere Methoden verschwinden.

Weiter wird durch die Kompression ein Rückstau des Blutes erzeugt. Beim Lösen des Bandes strömt das Blut schlagartig zurück in das unterversorgte Gelenk. Dies beschreiben die Patienten als ein leichtes angenehmes Gefühl. Dieser Effekt regt vermutlich den Stoffwechsel an und hat eine bessere Trophik zur Folge.

Eine weitere Hypothese ist der Stimulus der Mechanozeptoren durch die Kompression. Es werden die Informationen aus den Nozizeptoren, also Schmerz- und Schadensmelder, überdeckt, wodurch der Patient bei den Übungen größere Bewegungsamplituden tolerieren kann.

Klar muss sein, dass der Einsatz von Flossing an Patienten ein großes Wissen der Therapeuten über Pathologie, Anatomie und Physiologie voraussetzt. Zu intensive oder zu lange Anwendungen können die Wundheilung stören und Komplikationen provozieren.

  • Medical Flossing
  • Kosten: 159,-€ inkl. Script und Flossband
  • Termin: 10. Apr. 2021
  • Kursleitung: Andreas Alhorn Physiotherapeut Stud. BSc. Physiotherapie
  • Ralf Blume Physiotherapeut Heilpraktiker (pt) Hannover 96

Inhalt:

  • Grundprinzip des Medical Flossing
  • Ansätze zur Erklärung der Wirkung
  • Einsatzgebiete
  • Anwendung
  • Selbsterfahrung